Cannabinoide

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Phytocannabinoide

Mehr als 170 verschiedene Phytocannabinoide (also pflanzeneigene Cannabinoide) wurden aus Cannabis bisher isoliert. In den meisten Fällen sind nur wenige davon in größerer Menge in einer Sorte bzw. Chemovar vorhanden. Meistens dominiert eines der Phytocannabinoide.

Bei den derzeit auf dem Markt befindlichen Sorten ist es in der Regel THC oder CBD, manche weisen ein ausgewogenes Verhältnis von THC zu CBD auf.

Es gibt auch Chemovare, in denen unbekanntere Cannabinoide wie z.B. Tetrahydrocannabivarin (THCV), Cannabigerol (CBG) und Cannabidivarin (CBDV) vorherrschen – für die medizinische Verwendung sind diese Varianten zurzeit nicht verfügbar, aber mit der Entwicklung des Sektors und der Forschung zu erwarten.

Chemische Struktur​

Die chemische Struktur kann in 11 Typen oder Gruppen von Phytocannabinoiden eingeteilt werden.

Wichtigste Strukturtypen der Cannabinoide (Pflanze Cannabis Sativa)

1. Δ9-Tetrahydrocannabinol (Δ9-THC)
2. Δ8-Tetrahydrocannabinol (Δ8-THC)
3. Cannabigerol (CBG)
4. Cannabichromen (CBC)
5. Cannabidiol (CBD)
6. Cannabinodiol (CBND)
7. Cannabielsoin (CBE)
8. Cannabicyclol (CBL)
9. Cannabinol (CBN)
10. Cannabitriol (CBT)

Kategorisierung von Cannabinoiden

Bei so vielen Cannabinoiden macht es Sinn zu versuchen, sie zu kategorisieren. Einige Cannabinoide kommen nur in der frischen Pflanze vor (rohe Cannabinoide). Einige Cannabinoide werden nur gebildet, wenn die rohen Cannabinoide erhitzt werden (z. B. in einem Verdampfer) und sind als “erhitzte Cannabinoide” bekannt). Andere Cannabinoide werden nur gebildet, wenn man rohe oder erhitzte Cannabinoide reifen lässt. Diese sind als “gealterte Cannabinoide” bekannt.

Molekulare Ziele von Phytocannabinoiden

Diese schematische Darstellung zeigt die wichtigsten Targets von Phytocannabinoiden auf.

Die mehr als 170 verschiedenen Phytocannabinoide, die aus aus Cannabis sativa isoliert wurden, können mit einem einzigartigen molekularen Fingerabdruck charakterisiert werden, je nachdem wie sie auf die verschiedenen molekularen Komponenten unseres Körpers (Rezeptoren, Enzyme, Botenmoleküle) wirken.

Jedes Phytocannabinoid weist eine einzigartige Aktivität auf diese molekularen Ziele auf und erzeugt eine spezifische Wirkung, die auch von der Dosis beeinflusst wird – Phytocannabinoide wie THC haben biphasische Wirkungen gezeigt, die dosisabhängig sind.

In Vollspektrumpräparaten sind Phytocannabinoide in verschiedenen Verhältnissen vorhanden, die bestimmte Wirkungen noch verstärken oder abschwächen können. Ihre Wirkung kann auch von agonistisch zu antagonistisch wechseln, je nach Verhältnis und gepaarten Phytocannabinoiden.

Synthetisches Cannabis

Synthetische Cannabinoide sind Verbindungen, die durch chemische Prozesse hergestellt werden. Auf dem Markt sind mehrere verschreibungspflichtige Cannabisarzneimittel erhältlich (Nabilon, Marinol, Dronabinol).