Begleitcannabinoide

Medizinisches Cannabis enthält neben mehr als 100 Cannabinoiden wie Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sog. Begleitcannabinoide. Auch wenn sie in geringeren Mengen vorkommen als andere Komponenten, sind Begleitcannabinoide mit Blick auf ihr Wirkungsprofil von enormer Bedeutung.
Einige Inhaltsstoffe von Cannabis wirken in Kombination miteinander synergistisch, was die Pflanze zu einem Polywirkstoffsystem macht. Dies wird im Falle der Begleitcannabinoide besonders deutlich. Sie können die Wirkung anderer Inhaltsstoffe (z. B. Cannabinoide) auf den menschlichen Körper beeinflussen, indem sie sie verstärken oder ausgewogener gestalten. Dieser Prozess wird auch als Entourage-Effekt bezeichnet.
Zu finden sind Cannabinoide in den Blüten der Pflanze. Um wirken zu können, müssen sie allerdings erst freigesetzt werden. Dies geschieht durch die Decarboxylierung; ein Prozess, bei dem die sauren, nicht psychoaktiven Cannabinoidformen bei hoher Temperatur in ihre aktiven Formen umgewandelt werden.
Zu den wichtigsten Begleitcannabinoiden in Cannabis zählen:
Cannabigerol (CBG)
CBG legt den Grundstein für die Bildung von CBD und THC, aber auch für andere wichtige Inhaltsstoffe wie Cannabidiolsäure oder Tetrahydrocannabinolsäure. Je älter eine Hanfpflanze ist, desto weniger CBG enthält sie, da sich daraus das CBD, THC und die meisten anderen Cannabinoide der Pflanze ableiten. Das passiert erst nach etwa 6 bis 8 Wochen, weshalb eine reife Hanfpflanze nur noch geringe Mengen an CBG enthält (ca. 1 % der am Ende vorhandenen Cannabinoide).
CBG wird als „Mutter“ aller Cannabinoide bezeichnet, da es die Vorstufe für die Bildung von THCA, CBDA und CBCA darstellt. Obwohl die meisten Cannabissorten nur geringe CBG-Konzentrationen enthalten, gibt es spezielle Züchtungen, die einen höheren Gehalt aufweisen.
Wirkung
CBG wird nicht als psychoaktiv beschrieben, beeinflusst jedoch das Vanilloid-System (TRPV1 und TRPV2), welches eng mit der Schmerzweiterleitung und -wahrnehmung verknüpft ist.
Durch die Aktivierung des Vanilloid-Systems kann CBG zu einer Desensibilisierung der Rezeptoren führen, was eine schmerzlindernde Wirkung haben kann. Durch die Beeinflussung von GABA (Neurotransmitter, der bei der Regulierung von neuronalen Aktivitäten im Gehirn hilft) wirkt es auf die Muskulatur beruhigend und besitzt über serotoninerge und adrenerge Regulationen angstlösende Eigenschaften.
In einer Studie wird die Wirksamkeit von CBG gegen antibiotikaresistente Bakterien wie MRSA beschrieben. Zusätzlich werden neuroprotektive Effekte durch die Verringerung oxidativen Stresses beschrieben.
Einflussfaktoren
Die Konzentration von CBG hängt von verschiedenen Anbaubedingungen ab, darunter Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2-Zirkulation und Höhenlage des Anbaugebietes. Indica-dominante Sorten weisen oft höhere CBG-Werte auf als sativa-dominante Hybride.
Sorten mit Beispielwirkung
Die moderate Dosis an CBG in den Cannabissorten WELLFORD AQUAPONIC Ghost Train Haze und WELLFORD AQUAPONIC Critical Orange Punch können aktivierend wirken und Fokus sowie Klarheit schaffen.
Bei einer höheren CBG-Dosis oder in Kombination mit THCV kann das Begleitcannabinoid beruhigend und entspannend wirken, so beispielsweise bei den Sorten WELLFORD AQUAPONIC Bozy’s Cure und WELLFORD AQUAPONIC Legendary Bozy.
Cannabinol (CBN)
CBN entsteht durch die Oxidation von THC und wird daher oft als Abbauprodukt betrachtet. Auch wenn es im medizinischen Bereich als Verunreinigung gilt und die Konzentration daher auf 1 % reguliert ist, kann CBN nach heutiger Studienlage ebenfalls therapeutische Eigenschaften besitzen.
CBG wird als „Mutter“ aller Cannabinoide bezeichnet, da es die Vorstufe für die Bildung von THCA, CBDA und CBCA darstellt. Obwohl die meisten Cannabissorten nur geringe CBG-Konzentrationen enthalten, gibt es spezielle Züchtungen, die einen höheren Gehalt aufweisen.
Wirkung
CBN ist in frischem Pflanzenmaterial meist in geringen Mengen vorhanden. Es wird angenommen, dass CBN sedierende Eigenschaften besitzt und möglicherweise den Schlaf fördert. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBN antibakterielle, entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte haben kann. Allerdings sind diese Wirkungen weniger ausgeprägt als bei THC.
Einflussfaktoren
Die Konzentration von CBN in Cannabisblüten steigt mit dem Alter und der unsachgemäßen Lagerung, da THC im Laufe der Zeit in den Trichomköpfen zu CBN oxidiert. Licht, Wärme und Sauerstoffexposition beschleunigen diesen Prozess. Daher ist eine kühle, dunkle und luftdichte Lagerung entscheidend, um die Bildung von CBN zu minimieren.
Sorten mit Beispielwirkung
In allen analysierten Strains von Wellford liegen die CBN-Werte unterhalb der Nachweisgrenze von <0,1 g/100 g, was auf gut kontrollierte Ernte- und Lagerbedingungen hinweist.
Cannabichromen (CBC)
CBC spielt bei der Modulation des Endocannabinoid-Systems eine Rolle und kann entzündungshemmende sowie schmerzreduzierende Effekte verstärken.
Wirkung
CBC ist nicht psychoaktiv und zeigt in präklinischen Studien potenzielle entzündungshemmende, schmerzlindernde und antidepressive Eigenschaften. Es wird angenommen, dass CBC durch die Interaktion mit den Rezeptoren TRPV1 und TRPA1 im menschlichen Körper zur Schmerzlinderung beiträgt. Zudem kann CBC das Wachstum neuer Nervenzellen fördern, was auf neuroprotektive Effekte hindeutet.
Einflussfaktoren
Die CBC-Konzentration wird durch genetische Faktoren der Pflanze bestimmt. Anbaubedingungen wie Lichtintensität, Temperatur und Nährstoffversorgung können ebenfalls die CBC-Produktion beeinflussen. Allerdings sind spezifische Daten hierzu begrenzt und weitere Forschung ist erforderlich.
Sorten mit Beispielwirkung
Die Sorten WELLFORD AQUAPONIC Pink Kush und WELLFORD AQUAPONIC Sensi Double Kush weisen mit über 0,5 % CBC höhere Werte als alle anderen Wellford-Sorten auf. Hierdurch können Wirkungen von THC und CBD unterschiedlich beeinflusst werden.
Cannabidivarin (CBDV)
CBDV zeigt in der Behandlung von Krampfanfällen und neurodegenerativen Erkrankungen Potenzial.
Wirkung
Strukturell ist es mit CBD ähnlich und zeigt in Tiermodellen antikonvulsive Eigenschaften. Es wird derzeit als potenzielle Behandlung für Epilepsie und andere neurologische Störungen untersucht. Einige Studien deuten darauf hin, dass CBDV auch positive Effekte bei Autismus-Spektrum-Störungen haben könnte.
Einflussfaktoren
CBDV kommt hauptsächlich in bestimmten Cannabisvarietäten vor, insbesondere in Indica-Landrassen aus Asien und Afrika. Die Konzentration von CBDV kann durch Züchtung und selektive Kreuzung erhöht werden. Anbaubedingungen wie Bodenbeschaffenheit und Klimafaktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Tetrahydrocannabivarin (THCV)
THCV kann appetithemmende Eigenschaften besitzen und wird in der Erforschung von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes untersucht.
Wirkung
Das Begleitcannabinoid hat eine ähnliche Struktur wie THC, wirkt jedoch auf die CB1-Rezeptoren unterschiedlich. In niedrigen Dosen wirkt THCV als Antagonist am CB1-Rezeptor, was zu einer Appetithemmung führen kann. In höheren Dosen kann es als Agonist wirken und psychoaktive Effekte hervorrufen. THCV wird auch für seine potenziellen antidiabetischen Eigenschaften und seine Fähigkeit untersucht, die Insulinsensitivität zu verbessern.
Einflussfaktoren
Hauptsächlich kommt THCV in bestimmten Sativa-Landrassen aus Afrika vor. Die Konzentration kann durch gezielte Züchtung und Auswahl spezifischer Genetiken erhöht werden. Anbaubedingungen wie Lichtzyklus und Temperatur können ebenfalls die THCV-Produktion beeinflussen.
Sorten mit Beispielwirkung
Bei den Sorten WELLFORD AQUAPONIC Critical Orange Punch, WELLFORD AQUAPONIC Legendary Bozy und WELLFORD AQUAPONIC Bozy’s Cure wurden die höchsten Konzentrationen an THCV gemessen.

Überblick über die Begleitcannabinoide aller Wellford-Strains
CBG, CBN, CBC, CBDV und THCV – übersichtlich zusammengefasst für eine mühelose und direkte Vergleichbarkeit.