Pleiotropie
In der Genetik beschreibt die Pleiotropie, dass ein Gen zwei oder mehrere phänotypische Merkmale beeinflussen kann. Mit Blick auf die Cannabispflanze bedeutet es, dass einzelne Inhaltsstoffe wie Begleitcannabinoide unterschiedliche therapeutische Effekte haben können, die darüber hinausgehen, wofür sie eigentlich bekannt sind. Dies hängt davon ab, welche Rezeptoren sie aktivieren und in welchen Körperbereichen oder Systemen sie wirken.
Pleiotropie am Beispiel von THC und CBD
Tetrahydrocannabinol (THC): Bekannt ist THC für seine psychoaktive, bewusstseinsverändernde Wirkung. Jedoch hat THC auch weitere Eigenschaften, darunter entzündungshemmend, schmerzlindernd und appetitanregend. Die Auswirkung auf verschiedene Systeme im menschlichen Körper wird als Pleiotropie bezeichnet.
Cannabidiol (CBD): Auch wenn CBD nicht psychoaktiv ist, weist es viele mögliche therapeutische Effekte auf. Dazu zählen unter anderem die entzündungshemmende, Angst lindernde Wirkung, aber auch eine mögliche Reduzierung von Epilepsieanfällen. Zudem kann es neuroprotektive Eigenschaften haben. Diese Diversität ist ebenfalls ein Beispiel für Pleiotropie.
Diese Fähigkeit von medizinischem Cannabis, viele unterschiedliche Vorgänge im Körper zu stimulieren, macht es aus therapeutischer Sicht zu einem vielseitig einsetzbaren Mittel, beispielsweise bei Erkrankungen wie Epilepsie, Angststörungen oder Entzündungen sowie chronischen Schmerzen.